Dina ist 27 Jahre alt und kommt aus Aleppo. Hier spricht sie über ihre Flucht, ihre Hoffnungen und das was sie zurücklassen musste.
So, my story started in 2012 summer. Normally, every summer me and my brother, we go to United Arab Emirates (UAE) to visit my dad. So that summer we were there just to visit and go back to Syria to study again. Unfortunately, when we went there the war started in Syria. And all our plans were just canceled and we couldn’t go back again. So, even my stuff… I left everything behind because my plan was to come back to Syria, my school was there but we couldn’t. I wanted to go back but our parents didn’t give permission to us to go back, that’s why we stayed in United Arab Emirates for around nine months. Then my plan, going back to my home town was always in my mind because I just wanted go to my university, see my friends. My life that time has just started and you know, something happens and cancels everything you like and your whole life. […]
So, we stayed in UAE for nine months, I said that before. My mom was living in Syria, when we were in UAE. Because my mom and dad were divorced. So, my mom was living under the war conditions and she tried to find a way to go out of the city. She went with my relatives, they fled from Syria to Turkey. Then she started her life in here. And we’ve been, like just to trying to contact her all the time while we were with my dad, until she came to Adana and started her life normally here. She started working and she had some friends here. So, one of her friends was working in Çukurova University, and they told her that me and my brother should go to this university and start our studies there. So, that was like a hope for us because studying in UAE was really expensive, so that was like a good plan to continue our education. So, we packed our baggage, we travel to Adana, so it was like my first, how to say, first experience to go out of Arabic speaking countries. It was a shock for me because, it wasn’t, my consent there. I didn’t consent to go away and leave everything. So that’s why everything was so hard, to got to a country you cannot speak the language, you don’t know anyone and you have no one at all.
Also, meine Geschichte startet im Sommer 2012. Normalerweise sind ich und mein Bruder jeden Sommer in die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) gefahren, um meinen Vater zu besuchen. Also, diesen Sommer waren wir auch da, nur zu Besuch und zurück nach Syrien, zum Studieren. Unglücklicherweise hat der Krieg in Syrien dann begonnen und alle unsere Pläne haben sich zerschlagen und wir konnten nicht mehr zurück. Meine Sachen, ich habe alles dagelassen, weil mein Plan war, bald nach Syrien zurückzugehen, meine Schule war ja da. Aber wir konnten nicht. Ich wollte zurückgehen, aber unsere Eltern haben uns nicht erlaubt zurückzugehen. Deswegen sind wir für ungefähr neun Monate in den Emiraten geblieben. Der Plan, zurück in meine Heimatstadt zu gehen, war immer in meinem Kopf, ich wollte zu meiner Universität, meine Freunde sehen. Mein Leben hatte damals ja gerade angefangen und dann passiert etwas und zerstört alles was du magst, dein ganzes Leben. […]
Meine Mutter hat noch in Syrien gelebt, als wir in den VAE waren. Meine Mama und mein Papa waren geschieden. Meine Mutter hat unter den Bedingungen des Kriegs leben müssen und hat nach einem Weg gesucht, aus der Stadt herauszukommen. Sie ist dann zu Verwandten gegangen und sie sind von Syrien in die Türkei geflohen. Dann haben sie ihr Leben hier begonnen. Und wir, wir haben die ganze Zeit versucht, sie zu kontaktieren, als wir bei meinem Vater waren, bis sie nach Adana gekommen war und angefangen hat, hier normal zu leben. Sie hat angefangen zu arbeiten und hatte Freund*innen hier. Ein paar ihrer Freund*innen haben in der Çukurova Universität gearbeitet und sie haben ihr gesagt, dass ich und mein Bruder zu der Universität könnten, um unser Studium zu beginnen. Das war so etwas wie eine Hoffnung für uns, weil das Studium in den VAE ziemlich teuer war. Das war also eine gute Möglichkeit, um unsere Ausbildung fortzusetzen. Also, haben wir unsere Koffer gepackt und sind nach Adana gereist. Es war meine erste, wie soll man das sagen? Meine erste Erfahrung außerhalb eines arabischsprachigen Landes. Es war ein Schock für mich, weil, ich war nicht freiwillig da. Ich wollte nicht dahin, alles aus Syrien zurücklassen. Deswegen war es so schwer, in ein Land zu gehen, wo du die Sprache nicht sprichst und niemanden kennst und ganz allein bist.
Dina ist 27 Jahre alt und kommt aus Aleppo. Als 2011 der Krieg in Syrien begann, war sie mit ihren Geschwistern zu Besuch bei ihrem Vater in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Nach neun Monaten in den Emiraten ging sie zu ihrer Mutter, die mittlerweile von Syrien in die Türkei geflohen war. Dina lebt in Istanbul und hat einen Abschluss in Bildender Kunst. Sie arbeitet als Grafikdesignerin und freischaffende Künstlerin.
Das Interview wurde von Elif Yenigun im Auftrag des We Refugees Archivs per Videotelefonat auf Englisch geführt.