Am Ende des 19., Anfang des 20. Jahrhunderts migrierten vermehrt Jüdinnen*Juden aus Osteuropa u.a. nach Frankreich, um wirtschaftlicher Not und Pogromen zu entkommen. 1900 wurde daraufhin die Jüdische Asyl-Philanthropische Gesellschaft in Paris gegründet.
Die Räumlichkeiten des Israelitischen Asyls befanden sich zunächst in der Rue du Figuier 15 im Stadtteil Marais, dem Pletzl (der kleine Platz auf Jiddisch). Im Jahr 1910 wurde dann im 18. Arrondissement (42 rue des Saules) ein Nachtasyl gebaut. Der Film dokumentiert die Unterkunft in der Rue de Chevalier de Barre im Stadtteil Montmartre. Die Aktivitäten des Asyl schlossen die Beratung und Unterkunft ein, Essensausgabe und Bildungsangebote sowie Kinderbetreuung mit ein. Das Asyl ist ein gutes Beispiel dafür, wie Infrastrukturen für Geflüchtete wiederverwendet werden und Unterstützungsarbeit transhistorisch aufeinander aufbaut.
March of Time – outtakes – Jewish Refugees in Paris
Steven Spielberg Film and Video Archive, United States Holocaust Memorial Museum, Public Domain
Reworked and edited by Miriam Schulz