Die Fotos aus dem Privatarchiv Diamant zeigen Max Diamant und seine Frau Anni Nord (später Diamant), seine Tochter Doris Diamant, den guten Familienfreund Paul Frölich, mit dem die Diamants ein Haus in Vanves bei Paris teilten, und Max Diamant gemeinsam mit dem Fluchthelfer Fritz Heine, dem er im Rahmen einer Veranstaltung der Friedrich-Ebert-Stiftung in Deutschland nach dem Krieg begegnete.
Max Diamant (1903-1992) war ein Gewerkschafter, Journalist und Fluchthelfer.
Diamant wird im polnischen Łódź in eine jüdische Familie geboren und wächst dreisprachig mit Jiddisch, Russisch und Deutsch auf. Seine Eltern sind Mitglieder des Bund, der jüdischen sozialistischen Arbeiterpartei. Im Jahr 1919 geht Max zur Schule nach Mannheim, wo er bei Verwandten lebt. Fünf Jahre später migriert er mit seiner Familie in die Sowjetunion, kehrt jedoch 1927 nach Mannheim zurück, wo er seine Frau Anni Nord kennenlernt und für die sozialdemokratische Zeitung „Volksstimme“ schreibt. Seine journalistische Arbeit widmet er dem Kampf gegen die aufsteigenden Nationalsozialisten: Er verfasst zahlreiche Artikel über das Erstarken der nationalsozialistischen Strukturen, unter anderem unter Studierenden an der Heidelberger Universität, wo er studiert.
Diamant ist Mitbegründer der Sozialistischen Arbeiterpartei Deutschlands (SAPD). Als politisch aktiver Sozialdemokrat und Journalist ist Max Diamant bereits kurz nach der nationalsozialistischen Machtübernahme der Verfolgung ausgesetzt. Er flieht 1933 mit Anni Nord und seinem 11-jährigen Bruder Arnold nach Straßburg, 1934 weiter nach Paris. In Paris angekommen, arbeitet Max Diamant fortan in der dortigen Auslandszentrale der SAP und ist Redakteur der antifaschistischen Zeitung „Neue Front“ sowie Herausgeber der sozialistischen Zeitschrift „Marxistische Tribüne“. In Frankreich erhalten Diamant und Anni Nord den Status von Asylberechtigten und leben später mit ihren Freund*innen Paul Frölich und Rosi Wolfstein in einem Haus in Vanves.
Mit dem Beginn des Zweiten Weltkriegs im September 1939 werden jedoch auch Diamant und Nord von Frankreich zu „feindlichen Ausländern“ erklärt und zeitweise in Lagern interniert. Ihnen gelingt die Flucht nach Montauban in die Bretagne und von dort nach Marseille. In Marseille schließt sich das Ehepaar dem Fluchthilfenetzwerk Centre Américain de Secours (CAS) um den US-Amerikaner Varian Fry an. Im September 1941 spitzt sich die Bedrohung zu und Diamant flieht weiter nach Lissabon, wo er sich weiter in der Fluchthilfe engagiert. Von dort gelangt er 1942 nach Mexiko. Erst im Jahr 1962 kehrt er mit seiner Familie nach Deutschland zurück. In Frankfurt baut er in der Gewerkschaft IG Metall mit dem Ziel der internationalen Vernetzung von Arbeiter*innen die Abteilung „Ausländische Arbeitnehmer“ auf. Max Diamant stirbt 1992 in Frankfurt.
Alle Bilder stammen aus dem Privatarchiv Doris Diamant. Hier veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung von Doris Diamant.