Chaim-Leyb D. wurde am 21. Dezember 1939 vom „Komitee zum Sammeln von Material über die Zerstörung jüdischer Gemeinden in Polen 1939“ im litauischen Vilnius interviewt. Er war 21 Jahre alt und stammte aus dem polnischen Pabianice, einem Vorort von Łódź, wo er als Monteur von Webstühlen arbeitete. Nach dem deutschen Angriff auf Polen floh er mit fast die gesamte Stadtbevölkerung zunächst zu Fuß nach Warschau, entschied sich dann in seinen Heimatort zurückzukehren, nur um sich dort aufgrund des brutalen antisemitischen deutschen Besatzungsregimes für eine erneute Flucht Richtung Osten zu entscheiden, die in Vilnius endete. Insgesamt legte Chaim-Leyb über 5000 Kilometer, meist zu Fuß, zurück. Über sein weiteres Schicksal ist nichts bekannt. Die Niederschrift seines vollständigen Berichts ist im We Refugees Archiv zu finden.
Textexzerpte aus:
Wiener Library Document Section 532, Series 1, frames 0013–0033
Übersetzung:
Miriam Schulz
Stimme:
Tal Hever-Chybowski
Skript:
Kristof Gerega (Schuldenberg Films)
Miriam Schulz
Regie:
Kristof Gerega (Schuldenberg Films)
Kamera:
Anton Yaremchuck
Schnitt:
Kristof Gerega
Produktion:
Schuldenberg Films