New York has given me that Refuge
In diesem Film erzählt die geflüchtete südasiatische LGBTQ+-Aktivistin Barbara Khan über ihre Migration aus Pakistan und ihr Leben in New York als Transfrau.
What does your network look like in New York?
Maybe this is not typical for every immigrant refugee or displaced person. I am aware of that…that has more to do with my… I don’t know my training as a politician, my background organizing people or my insistent feeling of talking to people and making sure we do something for ourselves and our community. I am very well connected at this point, I came to New York without not knowing anyone, but I came with the specific goals to organize the community to make sure to know who was where, in which industries. Who were the wealthy of Venezuelans that could help others, who were the business people, who were those having relationships with the city with different officials and also within the private sector….since the UN is here with all the diplomatic corps that makes life in New York, especially consulates that are offering services to Venezuelans. Given that we don’t have a consulate. So depending at the level, I might know somebody or they might know someone and that network of support I build it again for the cause of my country. And now since Columbia University gave the first scholarship for refugee that and I believe we have launched in 2020 and I am one of the first recipients and the only Venezuelan and only Latino, so that always opens more doors. And that’s what I’ve been trying to use all this efficiently to support my community, but also other people facing the same circumstances and challenges.
And when you say „my community“ you’re saying other Venezuelans, right?
Yeah. I’m technically the console of Venezuela in New York, I have the keys for the consulate I was reconstructing and stuff. But we never were able for political challenges and people that are happening there.
Is that your job, is it part of your work?
It’s more of part of my activism, like de-facto console or organizing now that more Venezuelans are crossing the border to the U.S., the southern border. Many Texan organizations are sending them to New York, so more and more we starting having people on the streets, in these shelters. And now we’re trying to speed up the process…The lawyer that was helping me just backed out, so now I need to figure out how to get that support to finish the foundation because there are more people with need coming to New York… I need at least an organization to back up all these relationships because again, as of now, it’s just Eric and his community, because honestly, they’re being organized even before I moved here, some of them and the others have taken more form in a sense or being more impactful of what we have done by me creating the strategy of getting united.
Do you have support from your community? Do you feel it?
Yeah, to be honest I backed up after the pandemic… I tried to support people, but then there was more of put the mask on yourself first before trying to put it to others. We tried to organize food collecting, but then the crisis started knocking at everybody’s doors. So, since the pandemic and also, I went to Columbia, I needed these two years of not doing anything for, but for me to learn to process and to research what to do. We haven’t made it, so definitely something wrong we have been doing… I decided to back up and lately I’ve been like not going to events with Venezuelans more and more. And there is a backlash of support with the opposition and the Venezuelan cost because of frustration, lack of interest or anger, everything. So, I’ve always made sure that that doesn’t affects me, because I know I’m not there, or even if I would be there, like: OK, who are you to tell people what to do if you’re not doing it by yourself? I know I’ve done all that I can. So, by that attitude I’ve been approaching to my community again, thinking in my brain that I had something to explain or to skills or to defend but fortunately they have been more supportive than I thought. And all of them have been like: Where have you been? We we’re looking for you, we’re waiting for you to organize stuff. I know I have the recognition which humbles me because this is a big responsibility that everywhere I go, especially lately, at least I know one person that knows who I am and always comes to talk to me about something. So, I gotta always be together…
Wie sieht Ihr Netzwerk in New York aus?
Vielleicht ist das nicht typisch für jeden eingewanderten Flüchtling oder Vertriebenen. Ich bin mir dessen bewusst… das hat mehr mit meiner… ich weiß nicht, meiner Ausbildung als Politiker, meinem Hintergrund, Menschen zu organisieren oder meinem beharrlichen Gefühl, mit Menschen sprechen zu wollen und sicherzustellen, dass wir etwas für uns und unsere Gemeinschaft tun. Ich bin zu diesem Zeitpunkt sehr gut vernetzt, ich kam nach New York, ohne jemanden zu kennen, aber ich kam mit dem spezifischen Ziel, die Gemeinschaft zu organisieren, um sicherzustellen, dass ich weiß, wer wo ist, in welchen Branchen. Wer waren die wohlhabenden Venezolaner:innen, die anderen helfen konnten, wer waren die Geschäftsleute, wer waren diejenigen, die Beziehungen zur Stadt mit verschiedenen Beamten und auch innerhalb des privaten Sektors hatten…., da die UNO hier mit dem gesamten diplomatischen Korps ist, das das Leben in New York ausmacht, insbesondere die Konsulate, die den Venezolaner:innen Dienstleistungen anbieten. Da wir kein Konsulat haben. Je nach Ebene kenne ich also jemanden, oder sie kennen jemanden, und dieses Unterstützungsnetz baue ich für die Sache meines Landes wieder auf. Und jetzt, da die Columbia University das erste Stipendium für Geflüchtete ausgeschrieben hat und ich glaube, dass wir 2020 starten werden, bin ich einer der ersten Empfänger und der einzige Venezolaner und der einzige Latino. Und das ist es, was ich versucht habe, all dies effizient zu nutzen, um meine Gemeinschaft zu unterstützen, aber auch andere Menschen, die mit den gleichen Umständen und Herausforderungen konfrontiert sind.
Und wenn Sie von „meiner Gemeinschaft“ sprechen, meinen Sie damit andere Venezolaner, richtig?
Ja. Ich bin technisch gesehen der Konsul von Venezuela in New York, ich habe die Schlüssel für das Konsulat, das ich wieder aufgebaut habe und so weiter. Aber wir waren nie in der Lage, uns um die politischen Herausforderungen und die Menschen, die dort leben, zu kümmern.
Ist das Ihr Job, ist das Teil Ihrer Arbeit?
Es ist eher ein Teil meines Aktivismus, wie eine Art De-facto-Konsolat oder Organisation, jetzt, wo mehr Venezolaner:innen die Grenze zu den USA, die südliche Grenze, überqueren. Viele texanische Organisationen schicken sie nach New York, so dass wir mehr und mehr Menschen auf der Straße und in den Unterkünften haben. Und jetzt versuchen wir, den Prozess zu beschleunigen… Der Anwalt, der mir geholfen hat, hat gerade einen Rückzieher gemacht, also muss ich jetzt herausfinden, wie ich die Unterstützung bekomme, um die Stiftung fertig zu stellen, denn es kommen immer mehr Menschen in Not nach New York… Ich brauche zumindest eine Organisation, um all diese Beziehungen zu unterstützen, denn im Moment sind es nur Eric und seine Gemeinschaft, denn ehrlich gesagt waren sie schon organisiert, bevor ich hierher gezogen bin, und einige von ihnen und die anderen haben in gewissem Sinne mehr Form angenommen oder haben mehr Einfluss auf das, was wir getan haben, indem ich die Strategie des Zusammenschlusses entwickelt habe.
Werden Sie von Ihrer Gemeinschaft unterstützt? Spüren Sie sie?
Ja, um ehrlich zu sein, habe ich mich nach der Pandemie zurückgezogen… Ich habe versucht, die Menschen zu unterstützen, aber dann war es eher so, dass man sich erst einmal selbst schützen musste, bevor man versuchte, andere zu schützen. Wir haben versucht, Lebensmittelsammlungen zu organisieren, aber dann klopfte die Krise bei allen an die Tür. Seit der Pandemie und auch seit ich an der Columbia studiert habe, brauchte ich diese zwei Jahre, in denen ich nichts getan habe, um zu lernen, was zu tun ist, und um zu recherchieren. Wir haben es nicht geschafft, also haben wir definitiv etwas falsch gemacht… Ich habe beschlossen, mich zurückzuziehen, und in letzter Zeit gehe ich immer seltener zu Veranstaltungen mit Venezolaner:innen. Und es gibt einen Rückschlag bei der Unterstützung der Opposition und der venezolanischen Sache, aufgrund von Frustration, mangelndem Interesse oder Wut, alles. Ich habe also immer dafür gesorgt, dass mich das nicht betrifft, weil ich weiß, dass ich nicht da bin, und selbst wenn ich da wäre, würde ich sagen: OK, wer bist du, dass du anderen sagst, was sie tun sollen, wenn du es nicht selbst tust? Ich weiß, dass ich alles getan habe, was ich konnte. Mit dieser Einstellung bin ich also wieder auf meine Gemeinde zugegangen, weil ich dachte, ich müsste etwas erklären oder etwas können oder etwas verteidigen, aber glücklicherweise haben sie mich mehr unterstützt, als ich dachte. Und alle waren wie: Wo bist du gewesen? Wir suchen nach dir, wir warten darauf, dass du etwas organisierst. Ich weiß, dass ich anerkannt werde, und das macht mich demütig, denn es ist eine große Verantwortung, dass ich überall, wo ich hingehe, vor allem in letzter Zeit, mindestens eine Person kenne, die weiß, wer ich bin, und immer kommt, um mit mir über etwas zu sprechen. Ich muss also immer mit anderen zusammen sein…
Eric ist ein 1988 in Caracas geborener politischer Flüchtling, Mitbegründer einer politischen Partei aus Venezuela und ein Aktivist. Wegen der Diktatur in Venezuela war er gezwungen, sein Land im Jahr 2014 zu verlassen. Im Jahr 2020 hat er ein Stipendium der Columbia University erhalten. Derzeit lebt er in New York und unterstützt aktiv Geflüchtete und Migrant:innen aus Venezuela. Eric wird als Konsul von Venezuela in New York angesehen.
Interview, welches das We Refugees Archiv Team mit Eric im Sommer 2022 führte. Das Interview wurde wegen der Länge und zur besseren Verständlichkeit bearbeitet.