Neuanfang und Zukunftsvisionen

Mit Flucht ist immer auch ein Blick nach vorne, die Hoffnung auf ein sicheres Ankommen mit dem individuellen Willen für einen Neuanfang und konkrete Visionen für die Zukunft verbunden. Ein Mensch auf der Flucht ergreift pro-aktiv die Initiative, das vor sich liegende mitzugestalten. Wie sehr dies gelingen kann, hängt allerdings stark von rechtlichen und gesellschaftlichen Hindernissen, zeitlichen, räumlichen, politischen und individuellen Kriterien ab. Essenziell bleibt der gesellschaftliche Zugang über Sprache, (Aus-)Bildung, Gemeinschaft und gegenseitiger Anerkennung.

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„Mein Verantwortungsgefühl verbietet mir trotzdem, mich bei Ihnen für die emergency-Liste anzumelden – es geht mir insofern doch besser als leider vielen andern, da ich immer noch ehrliche Hoffnung in mir trage.“
„Heute verwende ich diesen großen und weit gefassten Begriff „Alwatan“- Heimat nicht mehr gerne. Heute lebe ich in einem anderen Land als dem, in dem ich geboren wurde, und genieße dort Schutz und Freiheit und werde als gleichberechtigter Mensch mit fast den gleichen Rechten und Pflichten behandelt.“
„Kein Mazzesbäcker in Schepetowka oder Berditschew hat je geahnt, dass seine Nachfahren das gleiche Gewerbe in Paris betreiben und über ihrer Backküche die stolzen Worte prangen werden: ‚Fabrique du pain azymé.'“
„Ich brauche einfach einen Ort, den ich mein Zuhause nennen kann, wo ich meine Klamotten aus dem Koffer holen und sicherstellen kann, dass ich mein Gepäck nicht für lange Zeit sehen kann…… einfach meine Sachen nicht aus dem Koffer holen und einen Schrank, einen Raum, einen Ort haben, den ich Zuhause nennen kann.“
„Das Ziel und die Arbeit dieser ermutigender Weise gedeihenden amerikanischen Organisation ist es, die Freiheit und den Fortbestand einer Parteimässig nicht gebundenen deutschen künstlerischen und wissenschaftlichen Kultur für diese Gegenwart und für die Zukunft zu sichern.“
„Die Vermieterinnen freuten sich, uns mitzuteilen, dass wir eine „berühmte“ Wohnung gemietet hatten; Leon Trotzki hatte dort nach seiner Vertreibung aus Russland […] gewohnt. Auch er war ein armer Flüchtling, der sich nichts Besseres leisten konnte.“

Kapitel 20